Im Februar 1990 wurde VISION e.V. – damals noch unter dem Namen Junkie Bund Köln e.V. – von Bernd Lemke ins Leben gerufen. Noch im gleichen Jahr wurde die Gemeinnützigkeit des Vereins beantragt und bewilligt.
Den Hintergrund für die Vereinsgründung bildeten eigene Lebenserfahrungen, die Tatsache, das Drogengebraucher*innen in hohem Masse von HIV/AIDS betroffen waren und ein ausschließlich auf Abstinenz ausgerichtetes Drogenhilfesystem. Erfahrungen und Kenntnisse, die im Rahmen ehrenamtlicher Mitarbeit in regionalen AIDS-Hilfen und Kontakten mit der Deutschen Aidshilfe gewonnen wurden. Sie bildeten die Basis für einen kontinuierlichen Auf- und Ausbau des Junkie Bundes, der nach harter Arbeit im Mai 2002 zur Anerkennung als staatliche Drogenberatungsstelle (nach §53 Abs. 1,3b der StPo und §203 Abs. 1,4 StGb) führte.
Unser Verein hat seine Wurzeln in der Selbsthilfe und ist dieser Grundidee bis heute in besonderem Maße verbunden. Einen großen Teil der Engagierten und Mitarbeitenden eint eine Lebensgeschichte, in der Drogen eine Zeit lang eine zentrale Rolle spielten. Dies macht uns einzigartig und lässt im Kontakt zu den Nutzer*innen unserer Angebote viele Erklärungen überflüssig werden.
Nach 18 Jahren kontinuierlicher und erfolgreicher Arbeit haben sich der Vorstand und die Mitglieder des Junkie Bund entschieden, dem Verein zum 1. Oktober 2008 einen neuen Namen zu geben. Aus dem Junkie Bund Köln e.V. wurde VISION e.V. – Verein für innovative Drogenselbsthilfe.
„VISION” soll einerseits etwas neutraler klingen, andererseits aber auch die Vision beinhalten, die deutschlandweit einzigartige Kombination aus Selbsthilfe und professioneller Hilfe zu erhalten und auszubauen.
Wir wollten mit der Namensänderung u.a. der Tatsache Rechnung tragen, dass es im Selbstverständnis von Drogengebraucher*innen große Veränderungen gab. Anders als es in der Tradition der Junkie Bünde gedacht war, ist der Begriff “Junkie” innerhalb der Community nicht mehr mit einem positiven Selbstverständnis verbunden. Im Gegenteil wird dies viel eher wieder als Schimpfwort verwendet.
Zur Zeit wird VISION e.V. fast ausschließlich über kommunale Fördergelder finanziert. Die breite Angebotspalette lässt sich jedoch nur durch das Arbeitsprojekt und ehrenamtliche Unterstützer*innen aufrecht erhalten. Zudem sind wir stets auf Sach- und Geldspenden angewiesen.