JES auf ZAK
Was ist denn das nun wieder?
Ich kann eure Verwirrung verstehen, deshalb versuche ich in ein paar Sätzen zu erklären, wer oder was das überhaupt ist – Der direkte Draht oder JES auf ZAK?
Also, im Drogenhilfekonzept der Stadt Köln ist die Einbindung und Beteiligung der Selbsthilfe festgeschrieben. In vielen Städten wird dies seit langer Zeit so gehandhabt und die Stadt Köln zieht jetzt nach. So wurde im letzten Jahr auf Initiative des Kölner Gesundheitsamt, eine Arbeitsgruppe initiiert, die sich den Namen „der Direkte Draht“ gab.
Da in Köln keine weitere Drogenselbsthilfe aktiv ist (zumindest kenne ich keine im illegalen Drogenbereich) wurden wir angesprochen.
Eigentlich genau das, was wir immer wollten, redet nicht über uns, sondern mit uns!
Deshalb unterstützten wir die Idee natürlich, auch wenn noch nicht so ganz klar war, was das überhaupt werden sollte.
Wir trafen uns einige Male mit einer Vertreterin des GA Köln. Die ersten Treffen fanden an verschiedenen Orten statt, in der Hoffnung, dass noch andere Menschen hinzukommen. Das ist auch tatsächlich geschehen, nur waren dies keine Selbsthilfeaktivist*innen, von daher leider falsche Zielgruppe. Wir haben schon Vieles versucht, um andere Leute zu interessieren und zur Teilnahme zu motivieren, jetzt starten wir einen weiteren Anlauf. Mit dem neuen Start führen wir auch gleich ein paar kleine Veränderungen ein, wie z.B. einen neuen Gruppennamen: „JES auf ZAK“
JES, weil J = Junkies, E = Ehemalige und S = Substituierte. ZAK, weil Z = Zusammenarbeit (JES & Stadt) A = Angebote (Angebote schaffen für Drogengebraucher) K = Kommunikation (wichtig & findet statt)
NEUIGKEITEN
Die Einladungskarte mit unseren Gesichtern, ist auch neu & ein Versuch, die Hemmschwelle herabzusetzen. Ihr wisst, wie das ist, wenn an interessiert ist und dann ein Gesicht schon mal gesehen hat, fällt der erste Schritt zur Teilnahme ggf. leichter.
Dabei braucht niemand ein unangenehmes Gefühl haben, bei der ersten Kontaktaufnahme, denn wir sind echt nett und heißen jede/n herzlich willkommen. Es gibt immer etwas Leckeres zu naschen – Kuchen, Eis, Kekse, Getränke. Wir werfen unsere ganzen Ideen zusammen und schauen was rauskommt. Das letzte Ergebnis war zum Beispiel unser Logo. Das ist eine weitere Veränderung.
EINMAL ALLE ZWEI MONATE FÜR ZWEI STUNDEN
Wir treffen uns alle 2 Monate für ungefähr 2 Std. Das ist ein Rhythmus, der akzeptabel ist und so viel Arbeit entsteht dabei auch nicht. Es macht Spaß.
Hattest du schon einmal die Gelegenheit einen Drogenkonsumraum im Aufbau zu sehen und dann auch noch die Inneneinrichtung mitzugestalten? Wahrscheinlich nicht. Wir haben das gemacht. Bzw. wir sind immer noch dabei.
THEMENSPEICHER FÜR DIE NÄCHSTEN TREFFEN
Ein zukünftiges Thema wird sicherlich „Drug Checking in Köln“ sein, auch „Wohnangebote für ältere Drogengebrauchende“, „Diamorphinvergabe und die neuen Richtlinien“, „Cannabis Legalisierung“, und und und. Es gibt so endlos viele Themen, die wichtig für uns sind und zu denen wir etwas zu sagen haben.
Wer, wenn nicht wir, wissen was wir brauchen. Wir, die diese Angebote auch nutzen – die Kontaktläden, Notschlafstellen, Drogenkonsumräume, u.a. Hier haben wir die Chance unsere Meinung zu sagen, den Mund aufzumachen. Nutzen wir die Chance doch auch.
Es gibt immer, in allen Bereichen, einen Vortänzer und alle anderen tanzen mit. Das ist okay. Aber, wenn alle anderen sich nicht bewegen, funktioniert der Tanz nicht und die Musik geht irgendwann aus.