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Die Deutsche Aidshilfe und akzept e.V. erarbeiten mit Unterstützung des JES Netzwerks ihre Grundlagen für eine moderne und erfolgreiche Drogenarbeit neu.
Mit gemeinsam erarbeiteten Leitlinien hatten die Deutschen Aidshilfe (DAH) nd akzept e.V., der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik, im März 1999 erstmals klare Arbeitsprinzipien formuliert, die Einrichtungen der Aids- und Drogenhilfe als Arbeitsinstrument dienten und ihnen zugleich Qualitätskriterien an die Hand gaben.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben sich jedoch nicht nur psychoaktive Substanzen und deren Applikationsformen verändert. Auch die Drogenpolitik sowie Präventionsarbeit und Angebote der Drogenhilfe haben sich weiterentwickelt. Viele der Grundsätze und Forderungen der akzeptierenden Arbeit sind heute allgemein anerkannt.
Das Grundverständnis der akzeptierenden Drogenarbeit hat sich nicht verändert. Sie unterstützt Menschen, die im Umgang mit legalen und illegalisierten psychotropen Substanzen oder bestimmten Verhaltensweisen (z. B. Glücksspiel, Medienkonsum) Probleme erfahren haben oder in Not geraten sind. Angesprochen sind zudem auch Menschen, die einen unproblematischen Drogengebrauch pflegen, aber durch die aktuelle Drogenpolitik kriminalisiert werden und gesellschaftliche Ächtung und Ausgrenzung erfahren.
In ihrem neuen Leitbild für akzeptierende Drogenarbeit legen akzept e.V. und DAH den Fokus unter anderem darauf, gemeinsam mit den Ratsuchenden in einem partizipativen und offenen Prozess Ziele zu entwickeln. Substanzgebraucher*innen sollen in die Planung, Gestaltung und Weiterentwicklung von Angeboten einbezogen werden.
Das Leitbild macht zudem deutlich, dass – im Sinne struktureller Prävention – neben Angeboten und Hilfen zur Veränderung des individuellen Verhaltens auch ein fach- und drogenpolitisches Engagement zur Veränderung der prohibitionsbedingten Verhältnisse erforderlich ist.
Die Herausgeber*innen hoffen, „dass die im Leitbild beschriebenen Haltungen und Prinzipien einen Beitrag zu einer modernen, zieloffenen und unideologischen Drogenarbeit und Drogenpolitik leistet.“
Denn in den zurückliegenden 30 Jahren habe man gesehen, dass Akzeptanz die entscheidende und unveräußerliche Voraussetzung für eine lebensweltorientierte Drogenhilfe sei – ganz gleich ob im niedrig- oder hochschwelligen Sektor, ob im Umgang mit legalen oder illegalisierten Drogen, ob in Freiheit oder in Haft. „Eine akzeptierende Grundhaltung umfasst alle Facetten der Drogenarbeit. Sie ist Voraussetzung für eine wirksame Drogen- und Suchthilfe und humane Drogenpolitik.“