Verband will Konsummobil am Neumarkt

 

Verband will Konsummobil am Neumarkt

DROGEN Dezernent Rau lässt Konzept prüfen – Kosten von bis zu 80 000 Euro

VON TIM ATTENBERGER

Der Sozialdienst .Katholischer Männer (SKM) Köln will als Zwischenlösung für den Neumarkt ein Drogenkonsummobil anschaffen. Der Verein Fixpunkt in Berlin verfügt bereits seit 2003 über ein solches Angebot, wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Mittwoch berichtete. „Wir haben uns bei den Kollegen in Berlin informiert und halten das auch in Köln für machbar“, sagte Andreas Hecht, Fachbereichsleiter Gesundheits- und Integrationshilfe beim SKM.

Der zum Drogenkonsummobil umgebaute Kleintransporter soll 60000 bis 80000 Euro kosten. „Die Bestellung und der Umbau würden nur vier Monate dauern“, sagte Hecht. So wäre es möglich, der Drogenszene am Neumarkt und den Anwohnern innerhalb kürzester Zeit zu helfen. Als Standort käme der Josef-Haub-rich-Hof an der Zentralbibliothek infrage. Ein stationärer Konsumraum scheiterte zuletzt daran, dass der Eigentümer einer Immobilie an der Thieboldsgasse den Mietvertrag kündigte. Hecht zeigte sich überzeugt, dass die Suche nach einem neuen Standort viel Zeit in Anspruch nehme. „Da könnte ein Konsummobil die ideale Zwischenlösung sein“, sagte er. Wie in Berlin will der SKM vor Ort auch sozialarbeiterische Hilfen und eine Beratung anbieten. Der Stadt liegt das Konzept vor.

Sinnvolle Anschaffung

Das Konsummobil bleibt aus Sicht des SKM auch auf Dauer eine sinnvolle Anschaffung. „Sollten wir es am Neumarkt einmal nicht mehr benötigen, weil wir dort eine feste Immobilie gefunden haben, können wir es auch in anderen Stadtteilen einsetzen“, sagte Hecht. „Die Anschaffung wäre auf keinen Fall herausgeworfenes Geld.“ So sei es möglich zu prüfen, ob ein Konsumraum an einem bestimmten Standort überhaupt benötigt werde. „Beim. Neumarkt sind wir uns sicher, dass ein Konsuniraum die Situation für alle verbessern würde“, sagte Hecht.

Sozialdezernent Harald Rau hält ein Konsummobil für „keine gute Lösung“. Er kündigte aber an, das Angebot als Interimslösung zu prüfen. „Wir wollen aber vor allem einen stationären Raum, weil wir dort deutlich mehr Angebote, zum Beispiel für den Aufenthalt, schaffen können“, sagte er. Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes will den SKM unterstützen, auch bei der Finanzierung. „Ich kenne das Konsummobil in Berlin aus meiner Zeit ais Bundestagsabgeordnete und halte das für eine großartige Lösung“, sagte sie. In Köln schaue leider niemand über den Tellerrand, um gute Ideen aus anderen Städten zu übernehmen.

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