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VON NORBERT RAMME
Kalk. Frisches Bio-Gemüse und duftende Kräuter, neue Skulpturen im Garten und versteckte Kunstwerke im Brachland. Das waren die Attraktionen beim gemeinsamen Gartenfest der Pflanzstelle, einem interkulturellen Gemeinschafts-Gartenprojekt, und des benachbarten Drogen-Selbsthilfevereins Vision an der Neuerburgstraße. „Wir haben uns in den letzten Wochen nochmals richtig ins Zeug gelegt“, sagt Pit Giesen von der Pflanzstelle. Kräuterbeete wurden angelegt, in den Hochbeeten wachsen dicke Kohlrabi und Kürbisse heran, und in improvisierten Gewächshäusern reifen schmackhafte Tomaten. Zur Kerngruppe der Pflanzstelle zählen zehn Mitarbeiter, hauptsächlich Studenten. Giesen: „Zum Gärtnern kommen regelmäßig bis zu 30 Unterstützer auf das Gelände, um mitzuhelfen.“ Auf einem knapp 1000 Quadratmeter großen Brachgelände zwischen den alten KHD-Hallen an der Neuerburgstraße ist mit der Pflanzstelle seit drei Jahren ein mobiler und öffentlicher Gemeinschaftsgarten in der Stadt entstanden, auf der gemeinsam mit Freiwilligen und Interessierten Gemüse angebaut wird. „Die Beete bestehen aus transportablen Pflanzmodulen“, sagt Giesen. „So ist der Garten unabhängig von Boden und jeweiligem Untergrund. Dadurch können wir hier in Kalk auch auf versiegelten oder belasteten Flächen anbauen.“ Die mobilen Beete könnten so auch leicht auf ein anderes Gelände umgesiedelt werden.
Und ein solcher Umzug steht in den nächsten Monaten an – allerdings nur auf ein ebenfalls leerstehendes Nachbargelände. Das jetzige Grundstück der Pflanzstelle gehört zum Erweiterangskonzept des Kaiserin-Theophanu-Gymnasiums. Es soll ein Grünzug von der Neuerburgstraße bis hin zur Wiersbergstraße entstehen. Der Erhalt des Projekts ist bei dem zugehörigen Beschluss der Kalker Bezirksvertreter ausdrücklich erwünscht. Damit rücke die Pflanzstelle näher an den Vision-Verein heran, mit dem bereits eine Kooperation bestehe. Bei Vision ist der Skulpturengarten eine der Hauptattraktionen. „Einige Künstler und Bildhauer haben ihre Werke schon mehrfach ausgetauscht“, sagt Simon Kleimeyer. Zudem habe die Kölner Künstlergruppe Ellipse in dem Garten erst kürzlich eine Vernissage veranstaltet. Kleimeyer: „So bringen wir die Kunst an die Öffentlichkeit. Jeder kann herkommen und sich die Objekte ansehen.“