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Drogenabhänge sterben oft einen anonymen Tod abseits der Gesellschaft. In Köln-Kalk ist nun eine Gedenkstätte für verstorbene Drogenabhängige eröffnet worden. Finanzielle Unterstützung kam von der Bezirksvertretung und der Aktion Mensch.
Köln. Nun gibt es auch in Köln eine Gedenkstätte für verstorbene Drogenabhängige – auf dem Gelände des Drogenselbsthilfevereins Vision e.V. an der Neuerburgstraße in Kalk. Hinter einem kleinen Teich mit Bambus-Pflanzen und einem Findlingstein an den Seiten steht eine angerostete Eisenplatte (drei Meter breit, zwei Meter hoch), aus der ständig Wasser in den Teich fließt. An der eisernen Wand können Baumscheiben befestigt werden: mit letzten Grüßen und den Abschiedswünschen an die Verstorbenen. Dies ist auch auf Schieferplatten möglich, die das Ufer des Teichs säumen. Nach einem Entwurf des Künstlers Florian Tully, der schon eine Skulptur für den Garten beigesteuert hatte, haben Mitarbeiter und Besucher der Einrichtung die Gedenkstätte angelegt – mit finanzieller Unterstützung der Kalker Bezirksvertretung und der Aktion Mensch.
„Es ging uns bewusst um das Zusammenwirken verschiedener Elemente“, sagte Vision-Geschäftsführer Marco Jesse. „Das Wasser symbolisiert den Fluss des Lebens, die Bauscheiben verwittern und werden nach einiger Zeit ausgetauscht, die Schieferplatten sind für die Ewigkeit.“ Da die Zahl der verstorbenen Drogenkonsumenten in Köln im vergangen Jahr um rund 30 Prozent angestiegen ist, wollte der Selbsthilfeverein eine Möglichkeit der Trauer und des Gedenkens schaffen. „Zu Recht“, sagte Pfarrer Franz Meurer bei der Einweihung. „Denn hier steht der jeweilige Mensch im Mittelpunkt.“ Kalks Bezirksbürgermeister Markus Thiele erinnerte an das Engagement des Vereins bei Festen und anderen Aktionen im Stadtteil und lobte die neue Gedenkstätte als „mutig und außergewöhnlich“. Zur Einweihung gab es die passende Musik – Lieder von Amy Winehouse und Pink Floyd: „Wish You Were Here“. (NR)
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger