Mahnwache für die Drogentoten 2012

 

Eine Menschentraube lässt schwarze Ballons in den Himmel steigen. Im Hintergrund liegt ein rotes Kreuz aus Samt auf dem Asphalt. Es ist von Grablichtern, weißen Rosen und Blättern bedeckt, die erschreckende Fakten aufzeigen.

Köln. Eine Menschentraube lässt schwarze Ballons in den Himmel steigen. Im Hintergrund liegt ein rotes Kreuz aus Samt auf dem Asphalt. Es ist von Grablichtern, weißen Rosen und Blättern bedeckt, die erschreckende Fakten aufzeigen: 944 Drogenabhängige sind 2012 bundesweit verstorben. Davon lebten 204 Menschen in Nordrhein-Westfalen, 29 waren Kölner. Zwei Tage vor dem nationalen Gedenktag am 21. Juli für Drogentote fand gestern auf dem Neumarkt eine Mahnwache statt.

Einerseits gehe es darum, einen Rahmen zu schaffen, um Angehörigen ein Gedenken an die Verstorbenen zu ermöglichen, erläutert Marco Jesse vom Verein „Vision“. Andererseits wolle man kritisieren, dass drogenabhängige Gefangene in Justizanstalten keinen Zugang zu den ansonsten angebotenen Substitutionsprogrammen haben.

Gina Maria Bohnen ist durch eine solche Substitutionsbehandlung „beikonsumfrei“, nimmt also keine Drogen außerhalb ihrer Behandlung mehr. Einige Ballons, die gestern in den Himmel stiegen, hat sie selbst beschriftet: „ Es ist schön, einen Gruß nach oben zu schicken“.

Stellwände auf dem Platz weisen auf die Erfahrungen von Drogensüchtigen mit Substitutionsbehandlung hin. Diese, so wollen es die Texte vermitteln, ermöglicht den Wiedereinstieg in ein geregeltes Leben. Auch wird deutlich: Die Betroffenen wünschen sich mehr Toleranz für ihre Situation. (hof)

Quelle: http://www.rundschau-online.de/koeln/neumarkt-mahnwache-fuer-die-drogentoten-2012,15185496,23766904.html

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