Der Bus kommt schneller als erwartet

 

Lange haben sich die Kalker Bezirksvertreter für den Ausbau des Nahverkehrs in Kalk eingesetzt. Schneller als erwartet soll nun bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember die Deutzer Linie 150 nach Kalk verlängert werden. Von Norbert Ramme

Kalk. Eine direkte Anbindung des CFK-Geländes mit Odysseum, Bürgerpark, Music-Store und den dort entstandenen Neubausiedlungen an den öffentlichen Nahverkehr steht schon seit Jahren im Forderungskatalog der Kalker Bezirksvertreter ganz weit vorne. Zusätzlich sollen ja auch die derzeit noch brachliegenden Grundstücke im Bereich von Walter-Pauli-Ring und Gummersbacher Straße in den kommenden Jahren mit Büros, Gewerbebetrieben und einem Feuerwehrzentrum bebaut werden.

Ebenso lange wünschen sich Bürger und Politiker eine Busanbindung für die Dillenburger Straße mit dem Kalk-Karee, der Halle Kalk des Kölner Schauspiels, Abenteuerhalle und den umliegenden Industrie- und Gewerbebetrieben. „Eine attraktive Busanbindung ist nötig“, sagt Oliver Krems, der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Kalker Bezirksvertretung. Schließlich handelt es sich um zwei Bereiche im Stadtteil Kalk, die derzeit nicht oder nicht ausreichend an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen sind.

Haltestellen zunächst provisorisch

Nun soll eine solche Anbindung schneller kommen als erwartet: Beide Gebiete können gar mit einer Buslinie erschlossen werden. Schon zum Fahrplanwechsel im kommenden Dezember sei es möglich, die bisherige Buslinie 150, die zwischen dem Thermalbad und dem Deutzer Bahnhof, der Messe sowie der Lanxess-Arena pendelt, bis nach Kalk zu verlängern. Dieses Konzept stellten Christian Dörkes vom Amt für Stadtentwicklung und KVB-Vertreter Gunther Höhn jetzt Kalks Bezirksvertretern zur Diskussion.

In Zusammenarbeit mit den Verkehrs-Betrieben hat sich die Verwaltung auf diese kurzfristig zu realisierende Lösung verständigt. Die erforderlichen Haltestellen sollen zunächst provisorisch eingerichtet werden. Zudem forderten Rat und Bezirksvertretung schon, dass „der Bau von barrierefreien Haltestellen umgehend zu planen und schnellstmöglich umzusetzen“ sei. Mit diesen Entscheidungen ist auch klar, dass die zuvor von den Kommunalpolitikern angedachte Verschwenkung der Busline 159 – so von der Kalker Bezirksvertretung schon im April 2008 beschlossen – nicht weiterverfolgt werden soll. Dieser Bus hätte anstatt über die Kalker Hauptstraße über die Kapellenstraße und die Dillenburger Straße geführt werden können.

Diesen Vorschlag hatte die Verwaltung auch stets im Hinblick auf die zu erwartenden, erheblichen Mehrkosten und die längeren Reisezeiten, von denen gerade in diesem Bereich viele Fahrgäste betroffen wären, zurückgewiesen. Dort wird der Bus – das haben kürzlich Fahrgastzählungen ergeben – täglich von mehr als 4500 Personen genutzt. Durch den Anstieg der Nachfrage liegen die Fahrgastzahlen auf der gesamten Buslinie 159 derzeit bei mehr als 20 000 Fahrgästen pro Tag. Damit habe die Linie in den Hauptverkehrszeiten bereits heute ihre Kapazitätsgrenze erreicht.

Mit der Verlängerung der Buslinie 150, die derzeit zwischen 9 und 23 Uhr im 30-Minuten-Takt verkehrt, sind die Bezirksvertreter einhellig einverstanden. Jörn Schade (CDU): „Mit dem Deutzer Bahnhof und der Lanxess-Arena haben wir ja ein attraktives Endziel.“ Von der Haltestelle „Bahnhof Deutz/Messe“ aus soll der Bus – dann allerdings schon ab 6 Uhr morgens – künftig zunächst auf der Opladener Straße über die Unterführung des Stadthauses, die Gummersbacher Straße und den Walter-Pauli-Ring zum Odysseum geführt werden. Nach einer dortigen Schleife geht es weiter über den Walter-Pauli-Ring, die Kalker Hauptstraße, die Rolshover Straße und zur Dillenburger Straße. Endhaltestelle soll im Bereich Dillenburger Straße und Kapellenstraße sein. Vier neue Haltestellen sollen auf dieser Strecke eingerichtet werden: in Höhe Eissporthalle/Kölnarena, 2 auf der Gummersbacher Straße, vor dem Odysseum, am Kalk-Karree auf der Dillenburger Straße sowie etwas weiter in Höhe des Technikhofes. Auf Wunsch von Rat und Bezirksvertretung soll anstelle der geplanten Endhaltestelle der Bus über den Kreisverkehr in die Kapellenstraße und weiter durch Heinrich-Bützler-Straße und Christian-Sünner-Straße zurück zur Dillenburger Straße geführt werden. So können das Johanniter-Altenheim und die Abenteuerhalle besser angefahren werden.

Zusätzliche S-Bahn-Haltestelle weiter im Gespräch

Für diese Kreisfahrt favorisiert die KVB allerdings eine Route in entgegengesetzter Richtung. Höhn: „Dann haben wir weitgehend Rechtskurven. Das geht schneller, denn wir haben für die neue Strecke eine zeitlich ganz knappe Kalkulation, um mit zwei Fahrzeugen auszukommen.“ So werden weitergehende Wünsche und Forderungen der Bezirksvertreter zunächst zurückgestellt. „Optimal wäre eine weitere Verlängerung bis zur Nobelstraße nach Vingst“, sagt Krems. In diesem Wunsch sind sich alle Parteien einig. Die neuen Haltestellen werden zunächst provisorisch eingerichtet, ein langfristig geplanter barrierefreier Ausbau kostet weitere 150 000 Euro. Für die KVB sei, so heißt es, durch die Verlängerung der Linie 150 mit zusätzlichen Betriebskosten von rund 390 000 Euro pro Jahr zu rechen.

Demgegenüber können durch die Anfahrt des CFK-Geländes nach einer ersten Prognose Mehreinnahmen in Höhe von rund 130 000 Euro pro Jahr erzielt werden. Zur besseren Verkehrsanbindung des Areals bleibt auch eine zusätzliche S-Bahn-Haltestelle weiter im Gespräch. So plant der Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) im Rahmen des Maßnahmenpakets zur S-Bahn-Linie S11 auch die Neueinrichtung eines Haltepunkts „Deutzer Feld“. Mit diesem Bahnhof könnten wesentliche Teile des umliegenden Areals an die Schnellbahn angeschlossen werden. Doch da der Bau der S-Bahn-Station gegenwärtig finanziell noch nicht gesichert ist und diese frühestens im Jahr 2019 in Betrieb gehen könnte, sind Verwaltungsmitarbeiter und Bezirksvertreter froh, vorab eine anderweitige Lösung gefunden zu haben.

Nahverkehr in Kalk

Derzeit ist der Stadtteil Kalk mit den Bereichen auf dem ehemaligen CFK-Gelände und rund um die Dillenburger Straße mit unterschiedlichen öffentlichen Verkehrsmitteln und teils längeren Fußwegen zu erreichen.

  • S-Bahnlinie S12/S13 mit dem Haltepunkt Trimbornstraße.
  • KVB-Stadtbahnlinien 1 und 9 mit den Haltestellen Kalk Post und Kalk Kapelle.
  • Buslinie 159 mit den Haltestellen Gießener Straße, Trimbornstraße, Walter-Pauli-Ring, Kalk Post und Kalk Kapelle.

(NR)

Kölner Stadt-Anzeiger

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