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Ein Dritter berichteter Milzbrand-Verdachtsfall bei einer Person mit i.v.-Heroinkonsum ist nun laborbestätigt. Diesmal erreichte uns die Meldung aus Berlin. Damit gibt es seit Anfang Juni 3 bestätigte Fälle von Milzbrand bei Heroinkonsumenten in verschiedenen Bundesländern.
Der dritte Fall stellte sich am 17.6.12 mit Symptomen von Hautmilzbrand (Nekrose, Eschar im Bereich der Einstichstelle, massive Schwellung, Rötung, Thrombose) ärztlich vor. Der Symptombeginn war am 09.06.2012. Die Symptome besserten sich unter antibiotischer Therapie.
Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass sich der Patient aus dem Berliner Fall in Bayern aufgehalten oder Heroin aus Bayern konsumiert hat. Daher liegt die Vermutung nahe, dass kontaminiertes Heroin über die Region Regensburg hinaus in Deutschland im Umlauf ist.
Die Tatsache, dass die B. anthracis-Stämme, die bei den zwei 2012 aufgetretenen bayerischen Milzbrandfällen isoliert wurden, identisch bzw. zumindest sehr eng verwandt sind mit den Stämmen der deutschen und britischen Fälle aus den Jahren 2009/2010, legt nahe, dass es sich um dieselbe Infektionsquelle handeln könnte.
Nähere Informationen finden sich unter:
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Anthrax/aktuell.html
http://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/A/Anthrax/Anthrax.html?cms_lv2=2398700&cms_box=1&cms_current=Milzbrand
Ansprechpartnerin am RKI ist Frau Dr. Bernard (BernardH@rki.de, Tel. 030 18754 3173).
Bei Fragen zur Diagnostik steht Herr PD Dr. Grunow vom Zentrum für Biologische Sicherheit (ZBS) 2 am RKI zur Verfügung (GrunowR@rki.de, Tel. 030 18754 2100).