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In einem formalen Schreiben teilte die Bundesdrogenbeauftragte, Frau Sabine Bätzing den am Modellprojekt zur Heroinvergabe beteiligten Städten mit, dass die Bundesförderung dieser notwendigen und erfolgreichen Behandlungsoption Ende Februar eingestellt wird.
Nachdem bereits ideologische und nach übereinstimmender fachlicher Wertung völlig unbegründete Vorbehalte die Übernahme dieser Behandlungsform in die Regelversorgung hochgradig abhängiger Menschen verhindert haben, ist nun auch die laufende Behandlung von ca. 550 betroffenen Menschen gefährdet.
Marco Jesse, Sprecher des JES-Netzwerks stellt dazu fest: „Diese einsame Entscheidung der Bundesregierung stellt für alle in die Studie eingebundenen Drogengebraucher eine Katastrophe dar. Die erzielten signifikanten Erfolge in den Bereichen Gesundheit, gesellschaftliche Integration, Arbeit, gesunkene Beschaffungskriminalität uvm. werden aufgrund von Ignoranz, Unwissenheit und politischer Feigheit fahrlässig gefährdet.“
Fachliche Argumente werden von den politisch Verantwortlichen aus Union und SPD ebenso wenig beachtet, wie Ethik und Menschenwürde. Alle Fachleute aus Drogen- und AIDS-Hilfe-Verbänden sind sich einig, dass es kaum eine andere Behandlungsform gibt, die in dieser Zielgruppe ähnlich positive Ergebnisse erzielt. Sie bietet gerade Menschen die über Jahre keine Erfolg versprechende Unterstützung erhalten konnten eine realistische Chance. Diese zu verwehren, erhöht unweigerlich das Risiko von HIV- und Hepatitis-Infektionen sowie weiterer erheblicher gesundheitlicher Schädigungen. Ökonomische Gründe für einen Rückzug aus der Finanzierung können daher nicht geltend gemacht werden.
Die Behandlung von schweren Erkrankungen, Klinik- und Haftaufenthalte sowie Strafverfolgung und erfolglose Therapieversuche erzeugen um ein vielfaches höhere Kosten als die Behandlung mit Heroin. Daher müsse die Finanzierung dieser für Viele lebenswichtigen Behandlungsform unbedingt fortgesetzt werden, so Jesse abschließend.
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Marco Jesse JES Bundessprecher
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Pressemitteilung im Original