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KÖLN. Ein achtjähriger Schüler wird in der Kölner Kinderklinik nach einer vermutlichen Attacke eines Drogensüchtigen vorsorglich mit Tabletten behandelt und steht unter der Beobachtung der Ärzte. Nach eigener Aussage soll ein Abhängiger dem Jungen im Stadtteil Humboldt-Gremberg nach einem „Schuss“ die Nadel in den Arm gestochen haben. Allerdings gibt es von dem Achtjährigen und seinem Freund, der dabei gewesen sein soll, zum Tatgeschehen unterschiedliche Aussagen.
In Humboldt-Gremberg regt sich schon seit Monaten Unmut über die Drogensüchtigen, die sich auf dem Spielplatz sammeln und ihr Drogenbesteck nach dem Konsum ins Gebüsch werfen. Helga Perschmann-Plättner vom Bürgerverein Humboldt-Gremberg sagte: „Es ist das passiert, was viele befürchtet haben.“ (ta)
Kommentar von Stefan Sommer zur Drogenproblematik
Noch sind die Umstände, unter denen ein Achtjähriger von einer Spritze eines Drogenabhängigen verletzt wurde, unklar. Aber dass es irgendwann knallen würde in Humboldt-Gremberg, haben die Anwohner kommen sehen. Die Nachbarschaft von „ Junkie Bund“ und Kinderspielplatz barg unübersehbar Gefahrenpotenzial. Die Aufregung vor Ort ist nach dem Zwischenfall von Montag nun noch größer und sicher berechtigt. Dass in Humboldt-Gremberg Handlungsbedarf ist, hat die Verwaltung schon vor Monaten erkannt. Sie will den Standort des Junkie Bundes – der dort wichtige Arbeit leistet – verlegen. Höchste Zeit, dass dies nun geschieht, auch wenn die Anlaufstelle natürlich im Stadtteil bleiben muss, weil die Abhängigen dort wohnen. Zur Entlastung wird auch ein Drogenkonsumraum im Rechtsrheinischen beitragen. Der ist beschlossen, aber eben auch noch nicht geschaffen.
Hoffen wir, dass der Vorfall von Montag zur Beschleunigung der Verwaltungspläne beiträgt. Und hoffen wir erst recht, dass der der kleine Junge doch nicht infiziert wurde.