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vor dem Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit (MFJG) NRW, Fürstenwall 25, in Düsseldorf um 11:00 Uhr
Nach Ankündigungen des Landes NRW sollen in der Sucht- und Drogenhilfe in den nächsten zwei Jahren insgesamt 5,5 Millionen Euro eingespart werden. Prävention, niedrigschwellige Drogenhilfe, Beratung in Justizvollzugsanstalten und andere Projekte sind in ihrer Existenz betroffen. Dies hat massive Auswirkungen insbesondere für drogenabhängige Menschen. Durch die Landeskürzungen wird der Betreuungsschlüssel von derzeit 1Fachkraft für 24.000 Menschen auf 1:34.000 sinken. Die Konsequenzen daraus dürften langfristig die Kosten für die Gesellschaft insgesamt dramatisch steigern.
Die unterschiedlichsten Hilfs- und Unterstützungsangebote für drogenabhängige Menschen wie Beratung, Krisenintervention, Selbsthilfeunterstützung, Vermittlung in Substitution, Entzug und Therapie, psychosoziale Betreuung, lebenspraktische Hilfen, Infektionsprophylaxe und Gesundheitsprävention müssten erheblich eingeschränkt werden.
Die Öffnungszeiten und Angebote niedrigschwelliger Unterstützungsangebote wie Spritzentausch, Hygiene, Ernährung, Safer-Use würden stark reduziert.
Beratungs- und Hilfeleistungen sowie medizinische Akutversorgungen für Drogenabhängige wären massiv eingeschränkt, es fände wieder vermehrt Drogenkonsum in der Öffentlichkeit statt und Spritzenfunde würden neben der deutlicheren Wahrnehmung der öffentlich sichtbaren Drogenszene massiv zunehmen.
Außerdem müsste die Infektionsprophylaxe für drogenabhängige Menschen minimiert werden, was die Gefahr der Infizierung mit Hepatitis- und Aidsviren enorm erhöht. Darüber hinaus besteht auch die Gefahr einer Zunahme von Drogennotfallsituationen mit tödlichem Ausgang im öffentlichen Raum.
Dieser soziale Kahlschlag im Bereich der Sucht- und Drogenhilfe widerspricht den Aussagen des Landesprogramms gegen Sucht sowie dem aktuellen „Aktionsplan Drogen und Sucht“ des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung, in dem gerade Prävention als Schwerpunkt gesetzt und Überlebenshilfen durch niedrigschwellige Unterstützungsmaßnahmen als vierte Säule der Sucht- und Drogenpolitik festgeschrieben wurde.
Um auf diese Kürzungen und ihre dramatischen Auswirkungen aufmerksam zu machen, rufen der Landesverband akzept NRW e.V. und die AG Drogenarbeit und Drogenpolitik in NRW e.V. zu einer Demonstration am 4.12.2003 um 11:00 Uhr vor dem Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit NRW, Fürstenwall 25 in Düsseldorf auf.
Sucht hat immer eine Geschichte – Drogenhilfe in NRW ist bald Geschichte!
Heute gespart, verursacht in der Zukunft dramatische Kosten